Die Erziehungswissenschaft gehört zu den Sozialwissenschaften, wie auch die Psychologie und Soziologie. Während des Studiums beschäftigt man sich mit der Bildung in verschiedenen Lebensabschnitten. Die Studierenden werden in sechs Semestern auf die Konzeptualisierung, Organisation und Durchführung pädagogischer Kernaktivitäten wie Erziehung, Beratung, Betreuung und Unterrichten bzw. Lehren vorbereitet. Das Studium wird teilweise in Form von Kombinations-Bachelorstudiengängen angeboten. Ein solcher Studiengang umfasst in der Regel zwei Studienfächer ("Zwei-Fach-Bachelorstudiengang"), in Einzelfällen auch drei Fächer. Dabei können z.B. zwei Fächer als Hauptfächer studiert werden oder ein Fach als Hauptfach und ein bzw. zwei Fächer als Nebenfächer.
Am Anfang des Studiums steht in der Regel die Vermittlung von Grundlagenwissen über erziehungswissenschaftliche Theorien und Forschungsverfahren, über die Geschichte von Bildung und Erziehung sowie über pädagogisch-professionelles Handeln in verschiedenen Berufsfeldern. An vielen Universitäten kann man sich auf einzelne Lebensabschnitte spezialisieren (Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter) und so spezifische Einblicke in die Erziehungswissenschaft sammeln. Zudem beschäftigt man sich mit den Grundlagen der Soziologie und der Psychologie. Im Rahmen der quantitativen und qualitativen Datenanalyse erhalten Studenten einen Überblick über die Forschungsmethoden und ihre wissenschaftlichen Grundlagen. Durch Praktika in der allgemeinen Erziehungswissenschaft sowie in dem selbst gewählten Vertiefungsbereich lernt man die Praxis des Berufsfeldes kennen.
Häufig übernehmen Absolventen der Erziehungswissenschaft Managementaufgaben in Teilbereichen von Organisationen und Einrichtungen sowie in der Bedarfserhebung und Evaluation, Planung, Organisation und Evaluation von Bildungsangeboten. Viele Erziehungswissenschaftler arbeiten auch als freiberufliche Trainer in der allgemeinen und beruflichen Erwachsenen- und Weiterbildung.
Wer Spaß am Umgang mit Menschen, analytische und organisatorische Fähigkeiten sowie Interesse an empirischer Arbeit hat, für den ist Erziehungswissenschaft als Studienfach eine gute Option. Zudem ist es hilfreich, wenn dir das Arbeiten mit wissenschaftlichen Texten keine Schwierigkeiten bereitet.
Besonders, wenn dich Bildung reizt, du aber nicht unbedingt als Lehrer(in) arbeiten willst, stellt Erziehungswissenschaft eine interessante Alternative dar.