Die Betriebswirtschaftslehre (kurz: BWL; englisch: Business administration) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Wie ihre Schwesterdisziplin, die Volkswirtschaftslehre (kurz: VWL, englisch: Economics), basiert die BWL auf der Annahme, dass Güter grundsätzlich knapp sind und dementsprechend einen ökonomischen Umgang erfordern. Im Unterschied zur abstrakteren Volkswirtschaftslehre nimmt die Betriebswirtschaftslehre dabei meist die Perspektive von einzelnen Betrieben ein. Ziele sind dabei die Beschreibung und Erklärung sowie die konkrete Unterstützung der zumeist von mehreren Personen getragenen Entscheidungsprozesse in Unternehmen.
Am Anfang des BWL-Studiums stehen in der Regel die mathematischen und statistischen Methoden, die für spätere Untersuchungen und Berechnungen notwendig sind. Zusätzlich werden Grundkenntnisse in den volkswirtschaftlichen Fächern der Mikro- und Makroökonomie sowie Grundlagen des betrieblichen Rechnungswesens vermittelt.
In den folgenden Semestern werden alle Teilbereiche eines Wirtschaftsbetriebs einzeln beleuchtet, hierzu gehören zum Beispiel die Produktion, das Marketing, die Finanzierung oder das Management von Personal und Kapital. Weitere Vertiefungen können etwa rechtliche Fragestellungen rund um das Gesellschafts- oder Steuerrecht behandeln oder sich mit bestimmten Branchen wie der Logistik- oder der Gesundheitsbranche befassen. An vielen Universitäten beinhaltet das BWL-Studium auch Soft-Skill-Seminare und Unterricht in Wirtschaftsenglisch, -französisch oder -spanisch.
Das Studium der BWL bereitet Absolventen für ein breites Spektrum an Aufgaben vor. Ob in großen multinationalen Konzernen oder bei einem Mittelständler - im Controlling, im Marketing, im Einkauf oder im Vertrieb: überall werden BWLer gebraucht. Auch in der Beratung sind BWL-Absolventen stets gesucht: hier gibt es spannende Einstiegsmöglichkeiten in der Strategieberatung, in der Wirtschaftsprüfung und im Projektmanagement.
Das BWL-Studium bietet vielfältige Karriereoptionen: Je nach Vertiefung im Studium bietet sich die Chance, schon früh passende Kontakte in einer bestimmten Branche aufzubauen und damit den Berufseinstieg sehr zu erleichtern oder Einblicke in viele verschiedene Bereiche zu erhalten, zum Beispiel durch Praktika oder Werkstudentenstellen.
Die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches BWL-Studium sind natürlich das Interesse und die Begeisterung für wirtschaftliche Themen, etwa für aktuelle Wirtschaftsnachrichten oder Unternehmensberichte. Dieses Interesse reicht jedoch nicht aus, wenn dem Studenten ein umfangreiches Zahlen- und Mathematikverständnis fehlt, da das BWL-Studium gerade in den ersten Semestern sehr mathematisch ist. Darüber hinaus sind gute Englischkenntnisse wichtig, da viele Fachquellen nur auf Englisch vorliegen. Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist zusätzlich von Vorteil, da BWLer oft in Teams arbeiten oder Teams leiten müssen.