Optimale Prüfungsvorbereitung – so funktioniert’s!
Egal ob du Schüler, Azubi oder Student bist, fast immer musst du dich auch mit Prüfungen rumschlagen. Egal ob mündlich oder schriftlich, jedes Mal ist man ein wenig aufgeregt. Man hofft, den ganzen Lernstoff erst nach der Prüfung zu vergessen. Für die meisten von uns ist die Prüfungsvorbereitung dabei eher lästig. Tagelang sitzt man in der Bib und muss jeden Tag aufs Neue um einen Platz kämpfen. Hat man einen gefunden, schreibt man meist Zusammenfassungen und holt die Lektüre eines ganzen Semesters nach. So viel Aufwand für ein paar Fragen, die man im schlimmsten Fall manchmal trotzdem nicht beantworten kann. Ein Grund, warum manche Studenten regelrecht Panik vor Prüfungen haben! Aber das muss nicht sein – wir haben für euch die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie ihr euch erfolgreich auf eine Prüfung vorbereiten könnt.
Worauf kommt es bei einer optimalen Prüfungsvorbereitung an?
Der wohl aller wichtigste Tipp, um sich optimal auf die Prüfungsphase vorzubereiten: bleib locker! Egal was da vielleicht an schweren Fragen und vermeintlich unlösbaren Aufgaben auf dich zukommt, versuch dich deshalb nicht fertig zu machen. Denk immer daran, dass die gleiche Prüfung vor dir schon zig andere geschrieben haben. Meistens kannst du davon sogar profitieren, da es dadurch bereits Probeklausuren oder bekannte Fragemuster gibt. Bei mündlichen Prüfungen kannst du Studenten höherer Semester befragen, wie diese Prüfung abläuft und welche Schwerpunkte dein Prüfer vielleicht setzt. Dieses Wissen solltest du nutzen und in deinen Lernplan einfließen lassen. Wenn du in den Prüfungsvorbereitungen steckst und voll im Lernstress bist, solltest du jedoch auf ein paar Dinge achten, um dir das Lernen zu erleichtern.
- Überlege dir langfristig, was deine Lernziele und Erwartungen sind, auf welchem Wissensstand du aktuell bist und passe dein Lernpensum daran an
- Überlege dir Lernmethoden und Strategien, mit denen du am effektivsten lernen kannst, ohne zu schnell deine Konzentration und Motivation zu verlieren
- Überlege dir frühzeitig, wie viel Zeit zum Lernen du einplanen willst und wann du es dir einrichten kannst, damit du am Ende nicht in Zeitnot gerätst
Falls du dich jetzt fragen solltest, wie du das nun am effektivsten anstellen kannst und dich am besten vorbereiten kannst, solltest du unbedingt weiterlesen!
1. Überlege dir ein Lernziel
Um dir ein Lernziel für eine optimale Prüfungsvorbereitung festlegen zu können, solltest du zunächst überprüfen, wie umfangreich deine Lernmaterialien sind. Das bedeutet, falls du nicht regelmäßig die Vorlesungen und Tutorien besucht hast, dir Skripte und Mitschriften zu organisieren und gegebenenfalls Fachbücher aus der Bibliothek auszuleihen. Im nächsten Schritt solltest du versuchen, die Schwerpunkte der Prüfung herauszufinden. Dafür kannst du dir entweder die Themen anschauen, die besonders ausführlich behandelt oder direkt als prüfungsrelevant markiert wurden oder vergleichst die Forschungsschwerpunkte deines Prüfers mit den Inhalten deines Moduls. Wenn du nun weißt, was du für die Prüfung unbedingt draufhaben musst, solltest du dir überlegen wie realistisch es ist, all das zu lernen. Viele Module umfassen oftmals mehrere hundert Seiten Skript, sodass es schwer ist, alles auswendig zu lernen. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, bereits im Vorfeld Schwerpunkte zu setzen, um anschließend in wichtig oder weniger wichtig unterscheiden zu können. Dabei sind vor allem Studienanfänger häufig unsicher, ob und was sie tatsächlich beim Lernen außer Acht lassen können. Dabei ist hier ganz klar festzuhalten: die meisten Studenten lernen nur auf Lücke. Und das ist auch völlig okay! Zumindest, solange es weniger Lücken als gelernte Passagen im Skript gibt. Mach dir also klar, dass du nicht jeden Satz auswendig wissen musst und es viel wichtiger ist, das Gelernte auch verstanden zu haben. Oftmals wird in den Prüfungen nicht nur dein auswendig gelerntes Wissen abgefragt. Vielmehr geht es bei Prüfungen darum zu testen, ob du in der Lage bist dir Transferwissen anzueignen und Theorien auf die Praxis übertragen zu können. Für eine optimale Prüfungsvorbereitung solltest du dir daher langfristig überlegen, ob du tatsächlich alle Erkenntnisse eines Faches rein auf der Grundlage eines Skriptes nachvollziehen kannst oder nicht doch auf die Erklärungen in den Vorlesungen angewiesen bist. Das gängige Problem vieler Studenten besteht darin, sich in der Uni nicht ausreichend konzentrieren zu können und daher Vorlesungen als verschwendete Zeit abzutun. Im Ergebnis sitzen viele Studenten kurz vor der Klausur ratlos in der Bib und wissen nicht, wo sie anfangen sollen zu lernen. Natürlich kommen viele mit Halbwissen und etwas Glück trotzdem durch die Prüfung. Es hätte aber deutlich einfacher sein können, wenn man dauerhaft etwas an seinem Lernverhalten ändert und die Prüfungsvorbereitung nicht ewig vor sich herschiebt.
2. Entwickle eine Lernstrategie
Eine optimale Prüfungsvorbereitung basiert immer auf einer guten Lernstrategie, die dir dabei hilft, Dinge zu verstehen und einprägen zu können. Hier gibt es aber keine allgemein beste Methode, die allen Studenten hilft, Zugang zu einem Thema zu finden. Während die einen viel Ruhe zum Lernen brauchen, bevorzugen andere es, mit anderen zusammen zu lernen und über das Thema zu diskutieren. Selbst wenn man erstmal eine angemessene Lernatmosphäre geschaffen hat, hat man noch lange keine Lernstrategie. Dazu gehört nämlich auch die Art wie man lernt. Auch hier gibt es Unterschieden zwischen den Studenten. Manche schreiben sich gerne alles nochmal auf, während andere lieber das Skript mehrmals nacheinander durchlesen. Die große Anzahl von Möglichkeiten macht es nicht gerade leicht, auf Anhieb die richtige Methode für einen selbst zu finden. Aus diesem Grund ist es auch am besten, einfach alle Methoden mal auszuprobieren und sich danach für eine zu entscheiden. Um euch die Entscheidung leichter zu machen, haben wir mal ein paar Punkte zusammengetragen, über die ihr euch im Vorfeld auf jeden Fall Gedanken machen solltet:
Arbeitsumgebung:
- Lernt ihr lieber allein oder zusammen mit Kommilitonen: wollt ihr Unklarheiten lieber für euch klären oder in der Gruppe Fragen stellen und diskutieren
- Könnt ihr euch besser in der Bibliothek oder zuhause konzentrieren: was lenkt euch ab?
- Braucht ihr komplette Stille zum Lernen oder lieber etwas Musik im Hintergrund?
Lernmethoden:
- Arbeitet ihr lieber mit reinen Texten oder bevorzugt ihr visuelle Grafiken wie Mindmaps?
- Reicht es euch, Texte (mehrmals) zu lesen oder schreibt ihr lieber Zusammenfassungen der Skripte oder nutzt das Karteikartensystem?
- Könnt ihr euch Inhalte durch stille Textarbeit merken oder müsst ihr euch sie auch laut vorsprechen?
Mit diesen Fragen konnten wir euch hoffentlich schon mal ein kleines Stück weiterhelfen auf dem Weg zur perfekten Lernstrategie. Wenn ihr für eure optimale Prüfungsvorbereitung bisher noch nicht die richtige Strategie gefunden habt, hilft euch vielleicht dieser Artikel zum Thema Lernstrategien weiter. Hier findet ihr nochmal die 5 besten Strategien und wie sie funktionieren. Damit steht einer erfolgreichen Prüfungsvorbereitung nichts mehr im Weg.
3. Erarbeite einen Lernplan
Wie wir euch vorhin schon gesagt haben, ist es wichtig, sich langfristige Lernziele zu setzen. Um diese zu erreichen, ist es aber auch wichtig, konkrete Tagesziele aufzustellen. Dafür eignen sich sogenannte Lernpläne, in denen ihr zum Beispiel wöchentlich eure Aufgaben für die einzelnen Tage aufschreibt. Auch für die Tage selbst kann es hilfreich sein festzuhalten, bis wann ihr welche Aufgaben erledigt haben wollt. Auch wenn die Erstellung solcher Pläne zu Beginn vielleicht überflüssig oder sehr aufwendig scheinen mag, können sie durchaus sinnvoll sein. Vielleicht motiviert es euch zu lesen, dass wenn ihr euer Tagesziel schafft, ihr den nächsten Tag dafür eine Stunde länger schlafen könnt. Ihr könnt euch auch notieren, wenn ihr euch als Belohnung für bestimmte Zwischenziele eine Kleinigkeit gönnen wollt, einen Schokoriegel beispielsweise. Um einen solchen Plan zu erstellen, reicht es vollkommen aus eine Tabelle zu machen und neben die entsprechenden Wochentage oder Zeitfenster eine Tätigkeit zu notieren. Diesen Plan könnt ihr euch dann zuhause aufhängen oder mit in die Bibliothek nehmen und die Aufgaben Stück für Stück abhaken, nachdem ihr sie erledigt habt. Es wird euch nicht nur helfen, euch zu motivieren, sondern auch in der Prüfung euer Selbstvertrauen stärken. Wer sich immer vor Augen führt, wie gut er sich auf die Prüfung vorbereitet hat, geht vielleicht entspannter hinein und kann somit der Nervosität geschuldete Blackouts vermeiden.
Wie bereite ich mich optimal auf eine Prüfung vor?
1. Zusammenfassungen schreiben
Die meisten Studenten haben Probleme damit, Skripte mit mehreren hundert Seiten auswendig zu lernen. Das ist verständlich, vor allem da sich zwischen diesen Inhalten meist viele irrelevante Inhalte für die Klausur befinden. Nicht alles muss man wissen, aber ständiges Blättern kann von dem eigentlich Wichtigen ablenken. Aus diesem Grund kann es helfen, das Klausurrelevante herauszufiltern und zusammenzufassen. Dabei kann man leicht Inhalte von Übungen und Tutorien ergänzen, sodass eine Zusammenfassung alle wichtigen Fakten enthält. Natürlich ist diese Art des Lernens meist sehr zeitaufwendig, aber Zusammenfassungen schreiben hat mehrere Vorteile für deine Prüfungsvorbereitung:
- Du hast kurz vor der Prüfung eine übersichtliche Menge an Stoff, die Vorlesung, Tutorien und Übungen umfasst
- Während du den Inhalt zusammenfasst, bemerkst du Verständnislücken und kannst sie rechtzeitig klären
- Du lernst durch das Zusammenfassen selbst schon frühzeitig den Stoff
- Kleiner Bonus: wenn du deine selbstgeschriebenen Zusammenfassungen auf Portalen wie Studydrive hochlädst, kannst du anderen Kommilitonen helfen und selbst Zugriff auf viele verschiedene Mitschriften erhalten
Natürlich sind Zusammenfassungen nicht für alle Prüfungen sinnvoll. Gerade wer bereits ein übersichtliches Skript besitzt, muss nicht extra nochmal alles abschreiben. Wer es nicht schafft für alle Fächer eine eigene Zusammenfassung zu schreiben, kann auch im Internet nach bereits existierenden Mitschriften suchen. Frühere Jahrgänge haben vielleicht ähnliche Inhalte behandelt. Sollte dies nicht der Fall sein, können auch Lerngruppen helfen. In diesen ist zum Beispiel jeder für ein Fach zuständig, sodass ihr nachher für jede Prüfung eine gute Zusammenfassung habt.
2. Alte Prüfungsaufgaben bearbeiten
Für eine optimale Prüfungsvorbereitung kann es hilfreich sein, sich bereits früher geschriebene Klausuren anzusehen. Man hat so die Chance, sich Fragestellungen und Themenschwerpunkte herauszuschreiben und in die Lernphase zu integrieren. Außerdem kann man auf diese Weise viel für sein Zeitmanagement tun. Wer für eine Klausur beispielsweise 90 Minuten Zeit hat kann anhand der Anzahl und des Umfangs der Fragen die Zeit für jede einzelne Aufgabe kalkulieren. Besonders für Menschen, die gern viel und ausführlich schreiben können Altklausuren helfen, nicht in Verzug zu geraten. Mögliche Notenpunkte an den Seiten der Altklausuren können darüber hinaus Aufschluss darüber geben, welche Themen man sich vielleicht intensiver anschauen sollte. Ein banaler, aber dennoch wichtiger Tipp: die Aufgabenstellung immer richtig lesen! Es kommt oft vor, dass Studenten einen Teil der Aufgabenstellung übersehen oder zu viel oder zu wenig schreiben. Bei Antworten, die nicht explizit Sätze oder lange Erklärungen erfordern, reichen meist verständliche Stichpunkte. Außerdem solltet ihr darauf achten, ob bestimmte Studenten nur bestimmte Aufgaben lösen müssen. All solche Informationen könnt ihr meist auch schon den Altklausuren entnehmen, sodass ihr auch bei eurer Klausur darauf achten könnt. Wenn ihr also die Möglichkeit habt Altklausuren zu Gesicht zu bekommen, nutzt die Chance. Möglichkeiten, um solche Prüfungen zu bekommen, sind:
- Manche Dozenten stellen euch solche Altklausuren freiwillig auf der Lernplattform zur Verfügung
- Viele Altklausuren könnt ihr euch auch bei euren Fachschaftsräten oder Studierendenvertretungen im Fachbereich ansehen
- Möglicherweise findet ihr solche Prüfungen auch auf der Internetseite des entsprechenden Lehrstuhls
- Fragt bei höheren Semestern nach, ob dort vielleicht noch Altklausuren existieren
- Onlineportale wie Studydrive bieten kostenlos die Möglichkeit, alte Klausuren, Mitschriften und Zusammenfassungen up- und downzuloaden
3. Prüfungssituation üben
Vielleicht kennst du das Gefühl – du warst super vorbereitet und in der Prüfung ist auf einmal alles weg, dein Kopf ist leer. Egal, wie gut du dir den Stoff beigebracht hast – es ist auch wichtig, dass du dich an die Prüfungssituation gewöhnst.
Das nimmt dir zum einen die Nervosität, zum anderen musst du dein Gehirn auch für das Abrufen deines Wissens trainieren – dafür werden nämlich andere Teile des Gehirns beansprucht, als beim Lernen des Stoffs.
Wie gehst du am besten ran, wenn du dich optimal auf die Prüfungssituation vorbereiten willst?
Schriftliche Prüfungen:
- Bau deinen Arbeitsplatz so um, wie es in der Prüfung wäre: keine Hilfsmittel und Lehrbücher, stattdessen nur Aufgaben, wie sie auch in der Klausur drankommen könnten (zum Beispiel Altklausuren)
- Stell dir einen Wecker, um dich auch an den Zeitdruck zu gewöhnen
- Nimm deine Probeklausur ernst – wenn du zwischendurch Pausen machst oder dich ablenken lässt, weil es ja “nur” eine Übung ist, ist deine Vorbereitung weniger effektiv
Mündliche Prüfungen:
- Schnapp dir einen Partner, der die Rolle des Prüfers übernimmt (zum Beispiel Freunde, Kommilitonen oder Eltern)
- Bereite für deinen “Prüfer” passende Fragen vor, die er dir in deiner Test-Prüfung stellen kann
- Lass dir Feedback geben und du gewöhnst dich nicht nur an die Prüfungssituation, sondern übst auch, spontan Antworten auf die Fragen des Prüfers zu formulieren
Wir von Studybees bieten dir zusätzlich auf unserer Internetseite einen kostenlosen Onlinekurs “Erfolgreich studieren” an. Hier erhältst du unter anderem wertvolle Tipps für eine optimale Prüfungsvorbereitung.
Weitere Artikel der Reihe „Lernhacks für die optimale Prüfungsvorbereitung“:
Teil 1: Visuell, auditiv oder kinästhetisch – Welcher Lerntyp bist du?
Teil 2: Warum du Anki nutzen solltest, wenn du im Studium gerne mit Karteikarten lernst
Teil 3: Schnell und sicher auswendig lernen
Teil 4: Lernmethode: Gedächtnispalast
Teil 5: 10 Lernfallen, die du auf jeden Fall vermeiden solltest
Teil 6: Die 5 besten Lernstrategien, mit denen deine Klausurvorbereitung ein Klacks wird
Teil 7: Optimale Prüfungsvorbereitung – so funktioniert’s!
Teil 8: Effektive Lernmethoden: So klappt die Prüfungsvorbereitung