Das Sommersemester bedeutet Grillpartys mit Kommilitonen, Mittagspausen in der Sonne und scheinbar unendlich lange Semesterferien. Aber das Sommersemester bedeutet auch, Deine Prüfungen bei der größten Hitze schreiben zu müssen. Schließlich liegt die Prüfungszeit im Hochsommer und Du musst Dir die langen Semesterferien erst einmal mit Lernen verdienen. Wie also kannst Du trotz Höchsttemperaturen einen kühlen Kopf bewahren? Folgende Tipps helfen Dir dabei!
1. Frühzeitig mit dem Lernen beginnen
Hand aufs Herz: Alle Studierenden nehmen sich jedes Semester als guten Vorsatz, dieses Mal früher mit dem Lernen zu beginnen – egal, ob Sommer- oder Wintersemester. Schlussendlich gewinnt aber doch wieder die Prokrastination und es wird auf den letzten Drücker gelernt, wie man so schön sagt. Das sorgt zwangsweise für Stress, der jedoch bei heißen Außentemperaturen zusätzlich verstärkt werden kann. Im Sommersemester ist es daher umso wichtiger, sich ausreichend Zeit für die Prüfungsvorbereitung zu nehmen, denn so kannst Du die besonders heißen Tage mit schöneren Beschäftigungen wie dem Freibad verbringen und die kühleren Tage zum Lernen nutzen, ohne dadurch unter Zeitdruck zu geraten. Aber wie schaffst Du es (diesmal wirklich) früher mit dem Lernen zu beginnen?
- Verabrede Dich mit Kommilitonen frühzeitig zu Lerngruppen.
- Schreib schon zu Beginn des Semesters einen „Lernplan“, um Dir eigene Deadlines, also zeitlichen Druck, zu setzen. Viele Menschen brauchen diesen, um produktiv zu werden.
- Lass diesen Plan immer konkreter werden, sowohl zeitlich als auch inhaltlich.
- Teile ihn in kleine Etappen ein – so klein, dass sie Dich kaum Überwindung kosten. Denn für eine halbe Stunde gibt es keine Ausreden!
- Setz Dir konkrete Lernziele zu gewissen Zeitpunkten und überprüf Deine Erfolge.
- Hast Du diese Zwischenziele erreicht, kannst Du Dich belohnen, zum Beispiel mit einem kühlen Eis oder einem Tag im Park mit Freunden.
- Denk nicht direkt an die Prüfung, sondern immer nur an den nächsten Schritt, dann wirkt der Lernaufwand nicht so überwältigend.
- Such Dir bewusst Ablenkung, um gedanklich abschalten zu können – aber um danach wieder hochkonzentriert zu lernen. Es gilt also, eine Balance zu finden.
- Probier Produktivitätstechniken wie die Pomodoro-Technik aus.
Schlussendlich ist das frühzeitige Lernen eine Frage der Disziplin. Manche haben von Natur aus mehr und andere weniger Disziplin, aber jeder kann sie lernen. Und wenn Du schon im Studium damit beginnst, Deine Disziplin zu trainieren, wirst Du für Dein restliches (Berufs-) Leben davon profitieren. Ein Stück weit ist es also Übungssache, im Sommersemester rechtzeitig mit dem Lernen zu beginnen und so wirst Du vermutlich von Semester zu Semester besser darin.

2. Zu den richtigen Zeiten lernen
Mit den genannten Tipps bedeutet Lernen zumindest nicht, dass Du den ganzen Tag lernen musst. Das verschafft Dir zeitliche Flexibilität, um die kühleren Zeiten zu nutzen, aber die wärmeren Zeiten im Freien zu genießen. Wenn Du morgens nicht in die Vorlesung musst, solltest Du Dich trotzdem aus dem Bett quälen, um die kühle und produktive Zeit am Morgen zum Lernen zu nutzen. So hart das im ersten Moment erscheint, wenn der Wecker klingelt, so froh wirst Du über Deine Disziplin sein, wenn Du dafür mittags mit Deinen Freunden im Freibad liegst, guten Gewissens, dass Du bereits fleißig warst. Am Nachmittag oder Abend solltest Du dann eine erneute Lernsession einlegen. Einige Menschen können sogar in der Nacht besonders gut lernen – schlussendlich musst Du herausfinden, was für Dich funktioniert. Du kannst also die heißesten Zeiten umgehen, wenn Du Dich an Deinen individuellen Lernplan hältst. Das bedeutet mehr Lebensqualität während der Prüfungsvorbereitung und weniger Probleme beim Lernen trotz Sommerhitze.
3. Für eine kühle Umgebung sorgen
Manchmal ist es im Sommer aber auch morgens und abends heiß. Oder Du hast eine Wohnung, die sich schnell aufheizt, beispielsweise im Dachgeschoss. Oder Du hast eben doch zu spät mit dem Lernen begonnen und musst nun auch in der Mittagshitze produktiv sein. In all diesen Fällen ist es wichtig, für eine möglichst kühle Lernumgebung zu sorgen, um Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder ähnliche Auswirkungen der Hitze zu verhindern. Dafür gibt es verschiedene Tricks, je nach Wohnsituation:
- Richtiges Lüften ist ein wichtiges Stichwort. Öffne am Morgen, wenn die Außenluft noch kühl ist, alle Fenster sowie Türen, um die warme Luft nach draußen und die kalte Luft nach innen zu befördern. Schließ daraufhin die Fenster wieder, damit über den Mittag keine heiße Luft in die Innenräume dringt.
- Nutz die Rollläden, um die Zimmer ein bisschen zu verdunkeln – vor allem dort, wo eine direkte Sonneneinstrahlung herrscht. Für etwas mehr Licht oder wenn keine Rollläden vorhanden sind, kannst Du auch Plissees nutzen. Sie bieten zahlreiche Varianten sowie Einsatzmöglichkeiten und können sogar für Dachfenster genutzt werden, denn diese bringen oft die größte Hitze ins Innere. Empfehlenswert sind dann spezielle Plissees mit Thermoschutz.
- Eine trockene Luft wird wärmer empfunden als feuchte Luft. Arbeite daher bei Bedarf mit Luftbefeuchtern oder Tricks wie nassen Handtüchern, um den Raum kühler wirken zu lassen. Umso wichtiger ist dann aber, am Abend wieder zu lüften, damit die Feuchtigkeit nach draußen kann und eine Schimmelbildung verhindert wird.
- Kleide Dich leicht und in kühlenden Materialien wie Leinen oder Seide.
- Öffne die Tür zum Hausflur, wenn dieser kühler ist, was bei vielen Mehrfamilienhäusern in der Stadt zutrifft.
- Ist Dir immer noch viel zu heiß, kannst Du einen Ventilator nutzen. Aber pass auf, dass Du Dich durch den ständigen Luftzug nicht unterkühlst.

Wenn Du diese Tipps beherzigst und klassische Fehler vermeidest, stehen Deine Chancen auf angenehme „Lerntemperaturen“ in den eigenen vier Wänden gut. Alternativ kannst Du auch zu Kommilitonen, in die Hochschule oder in eine Bibliothek gehen, wo es kühler ist. Finde also selbst heraus, wo Du Dich am besten konzentrieren kannst, wenn die Temperaturen weit über 30 Grad Celsius klettern.
4. Wasser auf verschiedenste Weise nutzen
Wasser ist ein echtes Wundermittel, wenn Du nach Abkühlung suchst. Einerseits ist es natürlich vor allem im Sommer wichtig, ausreichend zu trinken. Denn nur ein hydriertes Gehirn kann Höchstleistungen erbringen, ansonsten drohen Folgen wie Kopfschmerzen oder Benommenheit. Nimm daher direkt eine Flasche mit kühlem Wasser mit an den Ort, an dem Du lernen möchtest, und gewöhn Dir an, regelmäßig einige Schlucke zu trinken. Lieber in kleinen Mengen, aber stetig, anstatt viel Wasser auf einmal, das Dir dann schwer im Magen liegt – so lautet die Devise. Du kannst auch entsprechende Apps nutzen, die Dich ans Trinken erinnern, oder Dir im Handy viertelstündlich eine Erinnerung stellen.
Extra-Tipp: Für mehr Lust aufs Trinken kannst Du Zitronenscheiben, Minze, Gurkenscheiben, Beeren oder andere gesunde Geschmacksträger in stilles Wasser geben. Auf zuckerhaltige Getränke wie Säfte oder Limonaden solltest Du jedoch verzichten, denn diese sind nicht nur ungesund, sondern an heißen Sommertagen auch noch unangenehm klebrig.
Andererseits kannst Du Wasser auch für äußere Abkühlung nutzen. Wenn Du Dich dort gut konzentrieren kannst, kannst Du zum Beispiel im Freibad lernen und zwischendurch ins Wasser hüpfen. Oder Du machst Dir unter dem Schreibtisch ein kaltes Fußbad. Oder Du legst Dir einen nassen Waschlappen auf die Stirn. Oder Du machst in der Lernpause eine Wasserschlacht mit Deinen Kommilitonen. An Möglichkeiten mangelt es nicht, also lass bei Deinen Ideen gerne Kreativität walten.
5. Besserer Schlaf für bessere Konzentration
Zuletzt ist Schlaf ein wichtiges Thema, denn bei Sommerhitze schlafen viele Menschen schlecht, was sich natürlich nachteilig auf die Konzentration am nächsten Tag auswirkt. Auch Deine Schlafqualität zu optimieren, ist daher im Sommer ein hilfreicher Tipp für effektive(re)s Lernen.
Fazit
Im Sommersemester kann es noch schwerer fallen als im Wintersemester, auf die Prüfungen zu lernen. Nicht nur, dass das schöne Wetter Dich nach draußen lockt und überall Ablenkungen lauern. Hinzu kommt die Hitze, die bei vielen Menschen zu Müdigkeit, Konzentrationsstörungen & Co führt. Einen kühlen Kopf zu bewahren, ist daher wichtig, um Dich effizient auf die Prüfungen vorbereiten zu können – aber trotzdem den Sommer zu genießen. Mit den genannten Tipps klappt dieser Spagat; Du musst sie „nur“ diszipliniert umsetzen. Wie sagt man so schön? Übung macht den Meister!
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