Studentenstädte

Die Erleichterung eines jeden angehenden Studenten ist wohl groß, wenn die Zusage für einen Studienplatz mit der Post kommt. Doch danach beginnt für viele erst der eigentliche Stress. Der Umzug in die neue Studentenstadt gestaltet sich für viele Studenten als langer Prozess des Wohnungssuche und Sachen packen. Noch dazu kommt, dass in vielen Großstädten heutzutage der Wohnraum knapp, die Nachfrage aber groß ist. Das bedeutet leider unbezahlbare Mieten für Studenten, die ja in der Regel sowieso schon an Geldknappheit leiden. Eine jüngste Studie zeigt, dass in den vergangen fünf Jahren in 77 von 78 untersuchten Städten die Mieten angestiegen sind. Damit ihr nicht in die Wohnraumfalle tappt, zeigen wir euch die 5 teuersten Studentenstädte Deutschlands. Bleibt dran und findet heraus, gegen welche Summen ihr euch wappnen solltet und wo es sich vielleicht doch ganz angenehm leben könnte.

1. München

Wenig überraschend landet München in Sachen Wohnraumpreise auf dem ersten Platz. Mit durchschnittlich fast 620 Euro für ein Zimmer in einer 3er-WG ist München somit die teuerste Studentenstadt Deutschlands. Allein in den letzten fünf Jahren ist der Mietpreis für Wohnungen in der bayrischen Landeshauptstadt um rund 35 Prozent angestiegen und liegt nun bei 17,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Dass die teuerste der Studentenstädte diese Preise vorweist, hat einen einfachen Grund: Ständiger Zuzug, gerade von Studenten, lässt bezahlbaren Wohnraum zur Mangelware werden. Die Hochschulen der Stadt verzeichnen jedes Jahr neue Rekord-Zuläufe an Studenten. Da kann der Neubau an günstigen Wohnungen natürlich nicht mithalten. Da die knapp über 112 000 Studenten nur einen minimalen Bruchteil von Münchens Bevölkerung ausmachen, müssen sie zudem mit den nicht-studentischen Einwohnern der Stadt um bezahlbaren Wohnraum konkurrieren. Obwohl Münchens Bewohner überdurchschnittlich gut verdienen, ist hier der Druck im Kampf um billige Mieten hoch. Denn wer möchte schon die Hälfte seines monatlichen Gehalts nur für die eigene Wohnung ausgeben?

Gerade in den letzten Jahren haben die Mietpreise einen enormen Aufschwung erlebt: Allein von 2016 auf 2017 stiegen die Wohnungskosten um rund 17 Prozent. Ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. Wer also an der LMU oder der TU München studieren möchte, sollte sich am besten schon vor der Zusage um eine potenzielle Bleibe kümmern. Alternativ könnt ihr immer noch ein Zelt am Isar-Ufer aufschlagen.

Frankfurt am Main

Wer hätte schon gedacht, dass die Finanz-Metropole Deutschlands zum Wohnen nicht ganz billig ist? Jeder natürlich. Frankfurt landet mit 12,90 Euro pro Quadratmeter auf dem zweiten Platz der teuersten Städte Deutschlands. Obwohl das im Vergleich zu Münchner Wohnungspreisen fast schon human klingt, blättert ihr hier immer noch im Durchschnitt 474 Euro für ein 3er-WG Zimmer hin. Damit haben sich die Mietpreise innerhalb der letzten fünf Jahre um 17 Prozent gesteigert.

Die Johann Wolfgang Goethe-Universität und die FH Frankfurt bringen die Zahl der Frankfurter Studenten zusammen auf um die 60 000. Insgesamt gibt es in Frankfurt jedoch nur 20 Wohnheime, die meisten davon mit weniger als 100 Zimmern im Angebot. Klar, dass hier der für Studenten bezahlbare Wohnraum knapp wird. Und wer mit gut bezahlten Bänkern und anderen spitzenverdienenden Finanzarbeitern um Wohnungen konkurriert, der zieht natürlich häufig den Kürzeren. Glücklicherweise gibt es einige Wohnungsbörsen für Studenten, in denen aktuelle WG Angebote ausgeschrieben werden. Wenn ihr euch für ein Studium in Frankfurt interessiert, dann schaut doch zum Beispiel mal auf Facebook oder wg-gesucht.de vorbei.

3. Stuttgart

Auch Stuttgart schafft es in die Top 3 der teuersten Studentenstädte Deutschlands. Mit einer 27-prozentigen Steigerung des Wohnraumpreises auf 11,80 Euro pro Quadratmeter in den letzten fünf Jahren macht sich die baden-württembergische Stadt eher unbeliebt bei Neu-Studenten. WG Zimmer sind dabei häufig noch teurer: Mit durchschnittlich 485 Euro für ein Zimmer in einer 3er-WG müssen die meisten Studenten wohl durch einen Nebenjob noch zusätzlich Geld reinscheffeln, um ein angenehmes Leben führen zu können.

Abhilfe schafft da nur das Studierendenwerk Stuttgart: Gerade bedürftige Studenten werden hier bei der Wohnungssuche unterstützt. Auch könnt ihr euch auf einen Platz in einem der 33 Häuser, in denen das Studierendenwerk entweder Appartements oder Einzelzimmer vermietet, bewerben.

4. Freiburg im Breisgau

Der Süden Deutschlands ist einfach nicht billig. Auch Freiburg folgt mit stolzen 11,30 Euro pro Quadratmeter ganz dicht auf Stuttgart und Frankfurt. Das durchschnittliche WG Zimmer kostet hier 438 Euro. Wer in der Nähe der Uni wohnen möchte, darf allerdings durchaus mit mehr rechnen. Diese liegt nämlich sehr zentral in der Nähe der Innenstadt.

In der 230 000 Einwohner Stadt gibt es rund 25 000 Studenten. Vor allem zu Beginn des Wintersemesters ist der Wohnungsmarkt voller verzweifelter Erstis, die auf der Suche nach einer Studentenbleibe sind. Dafür gibt es allerdings auch in Freiburg ein Studierendenwerk, das Plätze im Wohnheim vermittelt. Zudem lohnt es sich, auch in kirchlichen oder privaten Wohnheimen nach Plätzen Ausschau zu halten. Zusätzlich gibt es in dieser Studentenstadt echte Studentendörfer, in denen Studierende unterkommen können. Aber Vorsicht: Auch im Edel-Wohnheim „Fizz“ kostet der Quadratmeter um die 20 Euro.

5. Mainz

Auch die Quadratmeterpreise in Mainz folgen mit 11,00 Euro dicht auf die obigen. Im sowieso nicht gerade günstigen Rhein-Main-Gebiet gelegen, kann so auch Mainz sich zu einer der teuersten Studentenstädte des Landes zählen. Dennoch gibt es auch einige gut bezahlte Studentenjobs, die das Leben in der pfälzischen Studentenstadt finanzieren helfen.

Da besonders in den letzten Jahren die Zahl an Einschreibungen an der Johannes Gutenberg Universität gestiegen sind, solltet ihr als Neuzugänger viel Zeit bei der Wohnungssuche einplanen. Wer Glück hat, bekommt einen der begehrten Wohnheimplätze. Diese sind teilweise sogar direkt auf dem Campus gelegen.

Studentenstädte, in denen ihr nicht zu Wucherpreisen lebt

Natürlich gibt es nicht nur teure Studentenstädte in Deutschland. Es existieren auch Städte, in denen die Miete in den letzten Jahren kaum angestiegen oder sogar gesunken ist. Dazu gehören vor allem Städte in Nordrhein-Westfalen und im Osten Deutschlands:

  • Chemnitz: Mit die günstigste Stadt Deutschlands – hier kostet das Wohnen in einer WG im Schnitt nur 190 Euro im Monat.
  • Jena: Dort sind die Mietkosten in den letzten fünf Jahren gerade mal um ein Prozent gestiegen – von 8,40 Euro auf 8,50 Euro pro Quadratmeter.
  • Siegen: Für Studenten, die günstiges Wohnen lieben – schlappe 6,40 Euro kostet der Quadratmeter.
  • Rostock: Als einzige Stadt Deutschlands sind in Rostock die Mieten gefallen – und zwar um ganze vier Prozent. Dies ist vor allem dem Wegzug der 90er-Jahre zu verdanken. Wer dort studieren und von den günstigen Mieten profitieren möchte, sollte sich das schnell überlegen: Denn die Stadt ist schon wieder dabei, sich von diesem Gefälle zu erholen.

Fazit – Wohin mit der Reise?

Wie ihr seht, kann das Leben in beliebten Studentenstädten ganz schön auf die Geldbörse gehen. Gerade Großstädte, die sich auch bei Nicht-Studenten großer Beliebtheit erfreuen, sind nur wenig studentenfreundlich. Trotzdem gibt es Hoffnung: Die fünf teuersten Städte liegen weit über dem Bundesdurchschnitt – denn der liegt gerade mal bei 6,50 Euro pro m2. Wen es also nicht unbedingt in die südlich gelegenen Großstädte zieht, der hat durchaus die Möglichkeit, ein erschwingliches Studentenleben zu führen.

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